6.12.16 Von Schönefeld zum Dörferblick an der Berliner Stadtgrenze

Mit der Entstehung des ursprünglich 2011 bzw. 2012 zur Eröffnung vorgesehenen Flughafens „BER“ war auch die Einrichtung von Landschaftsparks am südlichen Berliner Stadtrand als Ausgleichsmaßnahme vorgesehen. Und die sollten nach dem Willen der beauftragten Planer etwas ganz „Besonderes und Spannendes“ bieten. Carlo Becker, Landschaftsarchitekt vom Berliner Planerbüro Becker, Giseke, Mohren, Richard (bgmr), nannte es „eine kultivierte Wildnislandschaft“, die auf den „ausgeräumten“ und langweiligen Flächen des ehemaligen Mauer- und Todesstreifens geplant ist. Die drei neuen Parks sind mit insgesamt 55 Hektar so groß wie 70 Fußballfelder und tragen so schöne Namen wie „Am Vogelwäldchen“ (11,7 Hektar), „Am Dörferblick“ (15 Hektar) und „In den Gehren (28,3 Hektar). „Wir planen dort eine große Wiesenlandschaft mit Gehölzinseln“, sagt Becker. Diese soll von den als Przewalski-Pferden und Koniks bekannten Wildpferden als Weidefläche genutzt werden. Einen Teil davon, was dabei herausgekommen ist, können wir betrachten, wobei der „Dörferblick“ – schon auf (ehemals West-) Berliner Stadtgebiet gelegen, schon vorher existierte und auch auf mehr als drei Dörfer blicken lässt, nach Bohnsdorf, Schönefeld, Waßmannsdorf, Großziethen und Kleinziethen im Süden, Rudow im Norden, die anderen „Berliner Dörfer“ sind hinter Großsiedlungen „versteckt“. Soweit uns heute überhaupt ein Fernblick möglich ist, eine Frage der Witterungssituation.
Zum Konzept „Am Dörferblick“ gehörte auch das Anlegen von Hier sollen Naturerlebnisräumen wie Kletterdünen, Findlingsfelder, Lehmberge für Bikes, dschungelähnliche Flächen, Picknickwiesen, Imkergärten, einem grünen Klassenzimmer…
Das von weithin sichtbare Klärwerk in Waßmannsdorf wurde 1927 in Betrieb genommen, da die Rieselfelder auf den Berliner Stadtgütern den überlastet waren. Die Berliner Wasserbetrieben können mit dieser Anlage bis zu 230.000 Kubikmeter Abwasser täglich reinigen.
Gereinigtes Abwasser fließt in die Nuthe und über den Schönefelder Ableiter und den Grenzgraben Rudow in den Teltowkanal. Es wurde in den letzten Jahren stark erweitert, da andere Klärwerke wie z.B. das uns von der Wuhle her bekannte zu Falkenberg, geschlossen wurden.
Ob wir bis nach Großziethen, unter anderem mit Dorfkirche und wiederhergestelltem historischen Gutspark, gelangen, hängt unter anderem von der heutigen Witterung ab, sonst würden wir unsere kleine Wanderung in Rudow oder Buckow-Süd abschließen.
Sie wird trotzdem einige interessante Entdeckungen bieten.
So starten wir in Schönefeld, durch den Flughafen, sowohl Schönefeld-alt als auch den irgendwann mal in Betrieb gehenden „BER“, bekannt, aber doch auch mit einigen weiteren interessanten Aspekten seiner Geschichte.
Herr Mikoleit erwartet uns in der historischen Dorfkirche, in der und sie herum sich einiges Beachtenswerte zur Geschichte des Dorfes und der Region findet, zu einigen Erläuterungen. Am gegenüberliegenden Teich staunen wir – was machen Flamingos in einem Dorf in Brandenburg? Dann geht es auf einer Brücke über die Bahngleise, durch die Reste des Dorfes, queren die Umgehungsstraße, bis wir das Berliner Ortsschild treffen und nach links dem früheren Postweg – dem Mauerstreifen – folgen…
Treffpunkt/Start: 10:06 auf dem S-Bahnhof Flughafen Schönefeld zur Ankunft S 9 (z.B. Pankow 9:20, Prenzlauer Allee 9:27, Ostkreuz 9:38, Baumschulenweg 9:48…)
Rückfahrt regelmäßig möglich, je nach endgültigem Ziel, z.B. ab U Rudow oder Bus M-44 ab Stuthirtenstraße .
Wegstrecke zwischen 5 und 7 km.
Preis inkl. Führung 5,-€

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