Die Geschichte von Spindlersfeld beginnt mit der Gründung eines großen Zweigwerkes der Firma W. Spindler auf der Köpenicker Feldmark durch Wilhelm Spindler und seine Söhne. Sie nannten das Gebiet gegenüber der Köpenicker Altstadt Spindlersfeld – die Bezeichnung war jedoch noch nicht offiziell. Vor der Übergabe des Gutsbezirks Köpenick von der brandenburgischen Provinzialregierung an die Stadt Köpenick legte sich diese im Frühjahr 1873 darauf fest, dass das Areal keinen gesonderten Namen tragen solle. Spindlers Söhne setzten sich nach dem Tod ihres Vaters jedoch vehement dafür ein, dass der Name Spindlersfeld beibehalten würde. Parallel zum Bau der Großwäscherei errichtete Spindler auch eine Arbeitersiedlung mit Gebäuden in der Mentzelstraße und in der Färberstraße, den sogenannten Spindlerbauten (ursprünglich: Werksiedlung Spindler), von denen in der Färberstraße zwei Gebäude von 1887 sowie in der Mentzelstraße vier Gebäude von 1873 und eines von 1875 erhalten geblieben sind.
Dort fanden bis zu 50 Arbeiterfamilien preiswerte Wohnungen direkt in der Nähe der Fabrik.
Diese Arbeitersiedlung war die erste in Berlin, die durch ein Industrieunternehmen anlegt wurde. Heute stehen die Spindlerbauten unter Denkmalschutz….
Am 1. April 1892 fand die Eröffnung der von der Görlitzer Bahn ausgehenden Zweigbahn Schöneweide–Spindlersfeld statt, die durch die Firma W. Spindler finanziert wurde…
Auf dem noch existierenden S-Bahnhof Spindlersfeld treffen wir uns zu unserem Stadtspaziergang, der außerdem die frühere „Colonie Schönerlinde“ und die Köllnische Vorstadt streifen soll. Den dort liegenden Köpenicker Laurentiusfriedhof hatten wir bereits einmal zum Thema.
Treffpunkt/Start: 10:30 auf dem S Spindlersfeld (Endstation S 47, Ankunft derzeit 10:22 aus Westend bzw. Hermannstraße/Südring)
Dauer: ca. 2 ½ Std
Preis: 4,-€