18.9.17 Der Ruhwaldpark oder: Ein verschwundenes Schloss am Westend

..aber auch: Was hat es mit dem „Fürstenbrunnen“ auf sich ?

Treff: S Westend (S 41; S 42), oben Bushst. Richtung Spandau-Johannesstift, 10:30 Uhr
Dauer ca. 1 ½ Std.

Preis: 4,-€

Der Ruhwaldpark befindet sich, heute unscheinbar und zum Teil auch verwildert, am Spandauer Damm an Stelle des früheren sog. „Spandauer Berges“. Mit rund 30 m Höhenlage bot der Spandauer Berg einen traumhaften Rundblick über die Spree. Deshalb erwarb Ludwig Schaefer-Voit 1866 das 5,8 ha große Areal. Schaefer-Volt brachte die erste deutsche illustrierte Damen- und Modezeitschrift namens „Bazar“ heraus.

Hier ließ sich der mit seiner Zeitschrift reich gewordene Verleger eine Villa errichten und mit einem Park und einer kleinen Teichanlage umgeben. Nicht nur Kleider machen Leute, sondern scheinbar auch repräsentative Bauten. Denn Schaefer-Voit war mit seinen wirtschaftlichen Aktivitäten so erfolgreich, dass er zum Commerzien- und Commissionsrath, später zum Geheimen Kommerzienrat ernannt und in den Adelsstand versetzt wurde. Somit wurde seine Villa zum Schloss Ruhwald. Nur privat war Schaefer-Voit vom Pech verfolgt. Seine vier Söhne starben frühzeitig. Ein Nachbarschaftsstreit am Ruhwaldpark ließ ihn schon 6 Jahre nach dem Bau das Anwesen wieder verkaufen. Danach begann der Abstieg des Anwesens.

Eine Malzfabrik eröffnete ein Restaurant im Schloss, das jedoch nach Plünderungen geschlossen werden musste.

In den 1930er und 1950er Jahren erfolgten mehrere Abrisse, so dass heute nur noch die seltsam einsam wirkenden Arkaden des Kavalierhauses zu sehen sind…..

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