Die 3. Etappe unserer Bahntouren ins Dessau Wörlitzet Gartenreich sollte uns ins „Luisium“ im Stadtteil Waldersee führen. Leider steht aber das Schloss komplett erst am Nachmittag zur Besichtigung zur Verfügung. Daher suchen wir am Vormittag noch ein anderes Objekt des UNESCO-Weltkulturerbes auf, der westlichste und jüngste Teil der Gartenlandschaft Großkühnau.
Es geht vom Hauptstadt per Bus in den Ortsteil Kühnau, wobei wir unterwegs die Meisterhäuser des Bauhauses und das Georgium – beide bereits 2011 Ziel unserer damaligen Stadttour nach Dessau – und den Ortsteil Ziebigk liegen lassen. Hier entlang der stadtnahen Auenlandschaft böte sich auch eine nette Wanderung an, vielleicht später noch mal ein Thema. Das klassizistische – 1780 für den Prinzen Albert Friedrich von Anhalt- Dessau errichte – Schloss Großkühnau und die 1828-30 erbaute neoromanisch-byzantinische Kirche wurden in die Gestaltung des Landschaftsparks am Südufer des Kühnauer Sees und auf künstlichen Inseln – mit Skulpturen und Kleinarchitekturen. Weiter stadtwärts bietet ein von Ignazio Pozzi 1819-21 errichtetes Weinberghaus Ausblicke auf die Landschaft an der Elbe. Ob wir soweit gehen, ist allerdings nicht sicher. Wir haben etwa zwei Stunden Zeit für Erkundungen. Das Schloss Großkühnau selbst befindet sich derzeit in Rekonstruktion.
Ich muss ein wenig um Entschuldigung, das dieser Teil der heutigen Bahntour spontan ins Programm genommen wurde und ich diesen Teils des Gartenreichs vor mehr als dreißig Jahren zuletzt gesehen habe. Mit dem Bus 11 und anschließend 13 geht es via Hauptbahnhof nach Dessau-Waldersee. Waldersee entstand erst 1935 nach Zusammenlegung der alten Dörfer Naundorf und Jonitz. Naundorf gilt -1159 erwähnt -als ältestes Dorf Sachsen-Anhalts. Im Rahmen der Aufrüstung der Nazis entstand in Waldersee nach 1935 auch eine Junkers-Siedlung für die Beschäftigten der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke mit insgesamt 512 Häusern.
Vor unserem Besuch mit einer etwa einstündigen fachkundiger Führung durch das Schloss Luisium gibt es die Möglichkeit im Cafe einzukehren . Etwas merkwürdig vom Zeitpunkt, aber so haben wir anschließend mehr Zeit zur freien Einteilung, um uns dem Park selbst zu widmen und der reizvollen Jonitzer Allee bis zur früheren Jonitzer Mühle eventuell auch bis zur Wasserstadt und nach Dessau selbst wieder zurück zu folgen.
Der klassizistische Landsitz der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau erscheint heute als die idyllischste der zwischen Dessau und Wörlitz gelegenen Anlagen. Die kleinen Räume und Kabinette des bezaubernden Landhauses mit ihren feinen Stuckdekorationen und Wandgemälden sind weitgehend original ausgestattet. Fürst Franz von Anhalt-Dessau ließ das kleine Landhaus »Luisium« durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff 1774 bis 1778 für seine Gattin Louise als privaten Wohnsitz erbauen. Nach ihr erhielten Garten und Haus im Jahre 1780 den Namen. Bei der Variante „Rückweg zu Fuß“ streift bzw. überquert man auch auf dem Fuß- und Radweg auch die teilweise überschwemmte Flusslandschaft der Mulde, Sie bzw. wir können aber auch bequem mit der Linie 13 bequem zum Hauptbahnhof zurück fahren. Sie werden von mir jede/r mit einer Tageskarte für den Dessauer Nahverkehr ausgestattet.
Daher bitte ich Sie mir 1,-€ gegenüber dem ursprünglichen Preis, der nur e i n e Hinfahrt mit der DWE beinhaltete nachzuzahlen..
Treffpunkt: Bln.-Ostbahnhof, 6:50, zur Abfahrt RE 7 nach Dessau Hbf, 7:03, Fahrt im vorderen Zugteil (1. oder 2. Tür des Triebzugs). Fahrt mit Stadtbus nach Kühnau und zurück via Hbf nach Waldersee und ggf. von dort zurück nach Dessau Hbf;
ab Dessau Hbf zurück nach Berlin (Richt. Wünsdorf-Waldstadt, Gleis 4) 17:07, an Bln.-Ostbhf. 18:56
Preis inkl. Fahrtkosten (Berlin-Brandenburg-Ticket + Tageskarte Stadtwerke Dessau, p.P. 5,-€), Besichtigungen, Eintritt mit Führung im Luisium (p.P. 7,50 €)
insgesamt 29,-€