Treffpunkt 1: Bln.-Ostbahnhof 9:15, zur Abfahrt RE 1 Richt. Frankfurt (Oder) 9:34, Fahrt im 2. Wagen von vorn.
Treffpunkt 2/Start: Bf. Hangelsberg zur Ankunft RE 1, 10:06. Rückfahrt mit Bus 436 z.B. ab 15:10, via Fangschleuse/RE 1 Bln.-Ostbahnhof an 16:27
Preis inkl. Führung 6,-€
Verpflegung und Fahrkosten (ggf. Berlin ABC + zustzl Fahrkarte Grünheide/Fangschleuse-Hangelsberg) individuell. Hinfahrt löse ich gern für Sie, Rückfahrt individuell beim Busfahrer…
Wegstrecke: insg. ca. 6 km
Auf der Website der Gemeinde Grünheide, zu der Hangelsberg seit 2003 gehört, liest man:
Hangelsberg wurde erstmals auf einer preußischen Landkarte aus dem Jahre 1748 verzeichnet, die Besiedlungsgeschichte des Ortes reicht jedoch viel weiter zurück. Funde von Feuersteinbeilen und verschiedenen Gefäßen aus der Bronzezeit (2000 – 800 v. Chr.) an der „Stätte Unsal“ einer durch kleine Anhöhen umschlossenen Einsenkung am nördlichen Spreeufer bei Hangelsberg, belegen die frühe Anwesenheit von Menschen an diesem Ort. Die nächsten Siedlungsspuren hinterließen die ab dem 6. Jahrhundert nach Christus einwandernden Wenden (slawische Völkergruppe). Die wendische Siedlung, in alten Schriften „Prelauki“ benannt, soll an der Spree zwischen den jetzigen Ortsteilen Spreetal und Wulkow gelegen haben. Die sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts ansiedelnden Zisterziensermönche gründeten hier eine Besitzung namens „Hangendenberg“. In alten Forstschriften bezeichnete man das Trebuser Fließ mit dem Namen „Hangel“, eine Herleitung des Ortsnamens hieraus wäre naheliegend. In die gleiche Zeit fiel wahrscheinlich auch die Gründung eines von Mönchen betriebenen Gutes im heutigen Gemeindeteil Wulkow.
Auch die Dörfer Kienbaum und Kagel entstanden in dieser Zeit unter dem Einfluss der Zinnaer Zisterzienser. Im Markgrafpiesker Kirchenbuch, dem ältesten der Gegend, wurden 1644 zwei Teerbrenner „auf dem Hangelsberg“ verzeichnet. Vielleicht hatte die hier vorbeiführende alte Handelsstraße von Berlin über Fürstenwalde nach Frankfurt an der Oder zur Wahl dieses Platzes beigetragen. Noch 1712 wurde das Hangelsberger Gebiet als einsamer Ort bezeichnet, wo nur ein königlicher Förster und ein Teerbrenner wohnten. Knapp 100 Jahre später – nämlich 1805 – lebten in Hangelsberg zwei Förster, fünf Büdner (Kleinbauern bzw. Tagelöhner), sechs Einlieger und zwei Schiffer. Neben dem Teerofen gab es inzwischen auch einen Krug. Etwa zwanzig Jahre später zählte der Ort neun Gehöfte mit 19 Familien. Wirtschaftlichen Aufschwung und eine Zunahme der Einwohnerzahlen brachte die 1842 in Betrieb genommene Eisenbahnstrecke Berlin-Frankfurt mit Halt in Hangelsberg. Die seit 1711 bestehende Postverbindung von Frankfurt an der Oder über Hangelsberg und Erkner nach Berlin wurde damit überflüssig.
Das im 19. Jahrhundert errichtete Bahnhofsensemble aus Empfangsgebäude, Bahnbeamtenwohnhaus, Güterschuppen, Verladerampe und anderen Kleinbauwerken ist noch weitgehend erhalten. Die ortsbildprägenden Villen mit ihren charakteristischen Turmbauten am westlichen Ortseingang stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Durch stilistische Übereinstimmung ist ein harmonisches Ensemble von Gebäuden entstanden, welches noch heute eine gewisse Ausstrahlung besitzt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Hangelsberg zu einem beliebten Ausflugsziel, wozu neben der landschaftlich reizvollen Lage sicherlich auch die Einrichtung des Vorortverkehrs zwischen Erkner und Fürstenwalde im Jahre 1902 beitrug. Pensionäre und Rentiers aus Berlin siedelten sich zu dieser Zeit hier an. So entstand 1913 die Landhauskolonie „Fürstenwalde (West)“, die heute einen Ortsteil von Hangelsberg bildet. Die Kirche des Ortes, ein schlichter Putzbau mit eingezogenem Westturm, wurde 1927/28 erbaut. Kulturhistorisch interessant ist die Glocke. Sie war 1803 für die Georgenkirche in Berlin gegossen und Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Berliner Kaufmann den Hangelsbergern gestiftet worden.
Von Wald und Wiesen umgeben liegt die Siedlung Spreetal, ein weiterer Ortsteil. Im Wulkower Weg 1 sind noch die Überreste des alten Sägewerkes und der Dampfschneide- und Mahlmühle, die 1859 hier errichtet wurde und bis in die 1950er Jahre in Betrieb war, zu finden. Hinweise auf die lange Tradition der Holzverarbeitung und Teerproduktion finden sich auch in Flurnamen wie „Theerofenwiese“ und „Pechofen“. Die letzte Köhlerei arbeitete noch bis 1989. Im Ortsteil Wulkow befindet sich ein um 1750 erbautes Gutshaus. Der deutsche Impressionist Curt Herrmann (1854-1929) war hier ansässig. Seine Enkel und Urenkel aus England ließen das Haus 1995 bis 1998 restaurieren und nutzen ihren deutschen Landsitz vor allem in der warmen Jahreszeit. Ganz in der Nähe wachsen noch zwei über 200 Jahre alte Maulbeerbäume.
Heute leben in Hangelsberg über 1.800 Einwohner. Die Ruhe und Schönheit der Spreeniederung mit ihren ausgedehnten Wiesen und Wäldern lockt viele Besucher an. Eine Besonderheit Hangelsbergs ist das massenhafte Vorkommen von Maiglöckchen auf mehreren 100 ha Fläche in den umliegenden Eichenwäldern. Dabei handelt es sich um die natürliche bodendeckende Vegetation Laub- und Mischwäldern auf sandigen Böden. Dieses zusammenhängende Maiglöckchenvorkommen soll eines der größten in Europa sein.
Hangelsberg ist eine Station auf dem Müggel-Spree-Weg, einem überegionalen Wander- und Radweg.
Nächste Ziele sind die Schleuse Große Tränke (ca. 8 km) oder in die andere Richtung Mönchwinkel (ca. 3 km).
Wir starten unsere Wanderung am bereits im Oktober 1842 eröffneten Eisenbahn-Haltepunkt.
Hangelsberg ist umrahmt von Kiefern- und Eichenwäldern, von Wiesen und Auen, in denen die Spree mäandert. Hinter dem grünen Saum des Spreeverlaufs schließt ein Höhenzug, der Hangel, das Panorama dieser Landschaft ab. Die 1217 erstmals erwähnten „hangenden Berge“ sollen allerdings nicht der direkte Namensgeber der Gemeinde sein. Vielmehr ist auch dieser Name abgeleitet von einem kleinen Bach, der in alten Forstakten „Hangel“ genannt wurde, aber auch wegen seiner Herkunft aus dem Trebuser See als „Trebuser Graben“ oder „Trebuser Fließ“ geläufig ist. Der Graben führte einst bis in die Spree, ist jedoch heute kaum noch auszumachen. Die erste Erwähnung des Ortes gibt es in einem Kirchbuch von 1644: „Auf dem Hangelsberg“, heißt es, „leben Teerbrenner, Heydereuther (= Förster), Waldarbeiter, Köhler“. Die Teerbrenner lieferten die Wagenschmiere, die für die ab 1711 auf der Alten Poststraße nach Frankfurt (Oder) und weiter fahrenden Wagen nötig war. Einen Aufschwung nahm der Ort ab 1842 mit dem Bau der Eisenbahn Berlin–Frankfurt (Oder), der zu wirtschaftlicher und später auch touristischer Belebung führte. Die Errichtung einer Dampfschneide- und Mahlmühle im Jahre 1859 trug ein Übriges zur Ortsentwicklung bei. Der bekannte Berliner Maschinenbauer Friedrich Wöhlert engagierte sich bei diesem Eisenbahnbau und ließ sich später in Hangelsberg nieder. Einige Häuser im Ort sind noch mit seinem Eisenguss verziert – auch das Kreuz auf dem Kirchendach (über der Apsis) stammt vermutlich aus seiner Werkstatt. 1927/28 wurde unter großem Engagement des damaligen Pfarrers Harry van Beuningen (1915 bis 1945 Pfarrer in Hangelsberg) die evangelische Kirche nach Entwurf des Regierungsbaurates Gerstenhauer aus Frankfurt (Oder) als einfacher Saalbau errichtet. Ihr Bau hat die Siedlungs- und Sozialgeschichte des Ortes mitvorangetrieben. Der west-östlich ausgerichtete Bau hat im Westen einen kleinen Eingangsvorbau und im Osten einen schon damals angebauten Gemeinderaum. Die Kirche wurde mit einer Dampfheizung ausgerüstet, die nunmehr, inzwischen erneuert, mit Erdgas betrieben wird. Das sehr spitze Satteldach wird von einem eingezogenen Turmaufsatz gekrönt, den eine vor einiger Zeit restaurierte Wetterfahne mit der Jahreszahl 1927 abschließt. Im Inneren wird die Kirche von einem aus ihrer Erbauungszeit stammenden Tonnengewölbe geprägt. Der Altarraum öffnet sich in einem hohen Spitzbogen und gibt den Blick auf die Rundbogenfenster mit der für Kirchen nicht ungewöhnlichen Ikonographie frei: Lamm mit Siegesfahne und Dreieck mit Auge (= Symbol für Gott). Die 1961 erworbene Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Sauer in Frankfurt (Oder). Die Bestuhlung ist weitgehend original aus der Erbauungszeit erhalten, nur einige Bänke mussten nach den Wirren der letzten Kriegstage neu gebaut werden. Die hölzerne, der Pokalform angenäherte Taufe ist in gotisierenden Formen gestaltet und ein Produkt des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Glocke der Kirche (gegossen 1805 in Berlin) stammt aus der ehemaligen Georgenkirche in Berlin (nähe Alexanderplatz) und wurde der Gemeinde 1905 von einem Kaufmann Schultz aus Berlin geschenkt. Die Kirche ist laut der Denkmalspflegebehörde des Landes Brandenburg ein „qualitätsvolles Zeugnis der Baukunst der späten zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts im unmittelbaren Einzugsbereich von Berlin. In der Gesamtheit, der Stilform, die zwischen Sachlichkeit der Architektur dieser Bauzeit und den traditionellen und verspielten Formen ihre historischen Anklänge nicht verheimlicht, spiegelt der Bau beispielhaft die konträre und divergente Stilsituation der Entstehungszeit wider“.
Nachdem wir mit unserem Weg an verschiedenen Stellen dem reizvollen Lauf der Spree gefolgt sind, können wir eine kleine Mittagspause im „Forsthof“ machen und anschließend, leider müssen wir der Straße folgen, weiter nach Mönchwinkel gehen. Dabei kommen wir beispielsweise am erwähnten Gutshof zu Wulkow vorbei.
Mit der Gründung eines Feldklosters im Kagel im Jahre 1249 durch Zisterziensermönche des Klosters Zinna begann der Einfluss der Mönche auf die Entwicklung der Landwirtschaft und Fischerei im hiesigen Gebiet. Mönchwinkel war ursprünglich wahrscheinlich als kleiner Außenposten des Feldklosters angelegt, um hier Landwirtschaft und Fischerei zu betreiben. Den Namen hat der Ort wohl nicht von den Mönchen, sondern mit der Zeit von den Leuten erhalten, denen der „Winkel“ an der Spree als Besitztum der Mönche bekannt war. Der „Mongkewinkel“ wurde erstmals 1471 erwähnt. Im Jahre 1704 ist eine Besiedlung nachweisbar, zu dieser Zeit lebte hier ein Teerbrenner, 1713 nennt das Kirchenbuch von Margrafpieske auch einen Büdner (Kleinbauer).
Unter Friedrich II. wurden zwischen 1740 und 1784 in einem groß angelegten Besiedlungsprojekt Kolonisten in die Mark Brandenburg geholt. In der hiesigen Gegend entstanden die Orte Grünheide, Sieverslake, Bergluch, Alt Buchhorst und Erkner. Im Jahr 1740 wurde Mönchwinkel erstmals als Ortschaft urkundlich erwähnt. 1749 siedelte man etwa 1 km spreeabwärts zwei Pfälzer Kolonistenfamilien an, später erhielt diese Häusergruppe den Namen Neu Mönchwinkel. Im Jahre 1805 hatte Alt Mönchwinkel drei Feuerstellen mit 23 Einwohnern und Neu Mönchwinkel zwei Feuerstellen mit 13 Einwohnern. Im Jahre 1880 wurde die Schule Neu Mönchwinkel eröffnet. 120 Kinder, die auch aus den umliegenden Gemeinden hierher kamen, wurden gemeinsam im Klassenzimmer unterrichtet. Das bis 1975 als Schule genutzte Backsteinhaus beherbergt heute das sehenswerte Mönchwinkler Heimatmuseum, leider kommen wir heute nicht so weit.
Eine Fortsetzung des Weges ist durchaus später einmal möglich.
Mönchwinkel gehörte ab 1889 zu Spreeau, 1927 wurde der damals 254 Einwohner zählende Ort eine selbständige Gemeinde. Die unterschiedlichen Siedlungsetappen sind noch heute gut erkennbar. Im Gegensatz zu den in dieser Gegend meist vorhandenen Angerdörfern weist Mönchwinkel die Struktur einer Streusiedlung auf. Im Spreetal zwischen Fürstenwalde und Erkner finden sich noch heute markante Hinweise auf die Zeit, als Wassermengen von Oder und Spree gemeinsam im Berliner Urstromtal nach Westen flossen. Die verbliebenen Spuren im mäandrierenden Flusslauf machen heute noch den Reiz der Müggelspreelandschaft aus.