… in Erinnerung an den 20. Juli 1944, als Stauffenberg ab Rangsdorf zur „Wolfsschanze“ zum Attentat auf Hitler startete…
Treffpunkt 1: Bln.-Ostbahnhof 9:35, zur Abfahrt RE 7 Richt. Wünsdorf-Waldstadt 9:58, Fahrt im vorderen Zugteil.
Treffpunkt 2/Start: Bf. Rangsdorf zur Ankunft RE 7, 10:37. Rückfahrt z.B. Rangsdorf ab 16:20 oder 17:20, Bln.-Ostbahnhof an 17:01 bzw. 18:01 Uhr
Preis inkl. Führung 6,-€ Verpflegung und Fahrkosten individuell (Berlin ABC) Wegstrecke: insg. 8 – 9 km
Vom Flugplatz Rangsdorf starteten Graf von Stauffenberg und sein Adjutant am 20. Juli 1944, um das Attentat auf Hitler zu verüben. Stauffenberg war in den frühen Morgenstunden des 20. Juli mit seinem Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften in einer Heinkel-Maschine He 111 zu Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen abgeflogen…Wir waren vor Jahren schon einmal hier, heute geht es durch die Zülowniederung ins benachbarte, durchaus sehenswerte Dorf Groß Machnow. Der Ort besitzt mit der mittelalterlichen Dorfkirche und dem Ensemble des Gutshofes zwei herausragende Baudenkmäler. Das Ensemble der Gutsanlage mit Gutshaus und Wirtschaftsgebäuden wurde einheitlich 1815 von Jean Simon Coste in klassizistischem Baustil errichtet. Nach einer Rast geht es vorbei am Machnower See wieder nach Rangsdorf zurück. Der seinerzeitige Flugplatz Rangsdorf wurde als Reichssportflughafen Rangsdorf am 30. Juli 1936 nach kurzer Bauzeit anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 für den allgemeinen Sportflugverkehr freigegeben. Die Fertigung des Bücker Flugzeugbaus war bereits 1935 von Berlin nach Rangsdorf verlegt worden. Das Flugfeld diente der Erprobung und Entwicklung von vielen Bücker-Flugzeugen und im Zweiten Weltkrieg der Versorgung der Luftwaffe mit Waffentechnik aus dem Hause Bücker. Der nahegelegene Rangsdorfer See war gleichzeitig ein Wasserflughafen und hatte eine Abfertigungsmöglichkeit. Viele große Flugpioniere und Sportflieger flogen in dieser Zeit in Rangsdorf. Dazu gehörten Elly Beinhorn und ihr Ehemann Bernd Rosemeyer. Heinz Rühmann startete seine Flüge zeitweise von hier und Beate Uhse lernte auf dem Flugplatz Rangsdorf das Fliegen. Sie war Einfliegerin in den Bücker-Flugzeugwerken und Überführungsfliegerin. Im Winter 1939/40 übernahm Rangsdorf die Funktion des Verkehrsflughafens Berlin Tempelhof. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz zum Fliegerhorst umfunktioniert, auf dem Verbände der Luftwaffe stationiert waren. Am 20. Juli 1944 um 7 Uhr startete von hier Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Haeften in einer He 111 zum Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen, wo er das Attentat vom 20. Juli 1944 beging. Gegen 15.45 Uhr kehrte er auf den Fliegerhorst Rangsdorf zurück. An das Ereignis erinnerte heute ein am ehemaligen Flugplatzgelände aufgestellter Gedenkstein. Am 22. April 1945 wurden Flugplatz und Bücker-Werke von der Roten Armee eingenommen und anschließend bis 1946 von verschiedenen Jagdfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte belegt. Nach Kriegsende wurde das Gelände bis zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahre 1994 weiterhin von Einheiten der 16. Luftarmee militärisch genutzt. Ab 1946 wurde in den Gebäuden eine Reparaturwerkstatt für Flugzeugmotoren und ein Flugzeug-Instandsetzungswerk (ARS) eingerichtet. Im Zuge des sowjetischen Truppenabzugs aus Deutschland wurden von 1990 bis 1993 etwas 200 nicht mehr überführungsfähige Flugzeuge und Hubschrauber der 16. Luftarmee in Rangsdorf verschrottet. Heute wird ein kleiner Teil des ehemaligen Flugplatzes von der Modellbaugruppe des Bücker-Vereins als Modellflugzeugplatz genutzt. In den Gebäuden befindet sich heute die privat geführte See-Schule (Ganztagsgymnasium mit angeschlossenem Internat).
Das Naturschutzgebiet Zülowniederung besteht im Wesentlichen aus einer schmalen Talrinne, die aus der Grundmoränenplatte des Teltow kommend zum Machnower See führt. Es dient zum Schutz und Erhaltung wildlebender Pflanzengesellschaften, insbesondere charakteristischer und seltener, in ihrem Bestand bedrohter Gesellschaften der Torfstiche, Moorwälder, Erlen-Eschenwälder, Stieleichen-Hainbuchenwälder, Weidengebüsche, Röhrichte, Seggenrieder, feuchte Hochstaudenfluren und Feuchtwiesen sowie wildlebender Tierarten, insbesondere des Fischotters; einer für Fließ- und Stillgewässer, strukturreiche Waldstandorte und Feuchtgebiete typischen Brutvogelfauna mit seltenen, in ihrem Bestand bedrohten oder störungsempfindlichen Arten; verschiedener, überwiegend in ihrem Bestand bedrohter Amphibien- und Reptilienarten. Außerdem soll das Bachtal erhalten werden, da es eine verhältnismäßig seltene geomorphologische Struktur im alten Kreis Zossen darstellt und außerdem eine wichtige Funktion im Biotopverbund hat.
Die Geschichte der Besiedlung des heutigen Groß Machnow reicht bis in die Bronzezeit zurück. Der Name des Dorfes bzw. jetzigen Ortsteils Groß Machnow ist slawischen Ursprungs und wird von slaw. Machnov = Moos abgeleitet. Näheres zur Geschichte vielleicht vor Ort oder später. Der Ort besitzt mit der mittelalterlichen Dorfkirche und dem Ensemble des Gutshofes zwei herausragende Baudenkmäler. Die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert ist ein Feldsteinbau bestehend aus einem querstehenden Westturm, Schiff, eingezogenem Chor und einer halbrunden Apsis. Die Feldsteine von Schiff, Chor und Apsis sowie dem Unterbau des Westturms sind gequadert. Im höheren Teil des Turms ist das Mauerwerk dagegen unregelmäßig mit Feldsteinen, Ziegelbruch und gemauerten Ziegelecken. An der Südseite des Chors wurde eine zweigeschossige Patronatsloge angebaut. Die Inneneinrichtung mit dem Altaraufsatz und der Kanzel sowie die Patronatsloge ist barockzeitlich. Bemerkenswert ist außerdem ein großes steinernes Hängeepitaph für Otto von Schlabrendorf († 1721).
Das Ensemble der Gutsanlage mit Gutshaus und diversen Wirtschaftsgebäuden wurde einheitlich 1815 von Jean Simon Coste in klassizistischem Baustil errichtet. Das Gutshaus ist ein eingeschossiger Putzbau auf hohem Sockelgeschoß. Es wird derzeit nicht genutzt; mit der Sanierung wurde Ende 2010 begonnen.